Komitat Szolnok

Das sarmatische Barbaricum des Karpatenbeckens schloss einen Teil des heute drei Lander – Jugoslawien, Ungarn und Rumanien – umfassenden Gebietes ein. In den einzelnen Landern sind das archaologische Interesse, die Intensitat der Forschungen und der Grad der Bearbeitung des Fundmaterials ungleich, was sich allein schon daran zeigt, dass die römischen Gegenstande des sarmatischen Barbaricums im Karpatenbecken bei weitem nicht über den gleichen Quellen- und Informationswert verfügen. Für die Bearbeitung des im sarmatischen Barbaricum zum Vorschein gelangten Materials boten sich mehrere Möglichkeiten an.

lm Falle einer Bearbeitung nach römischen wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten ware die Rom-zentrische Auffassung zur Geltung gelangt, die Wandlung des Interesses des Römischen Reiches für weit entfernte Gebiete und Grenzlander in den verschiedenen Zeitaltern nach dem sarmatischen Barbaricum des Karpatenbeckens darstellend. In diesem Fall hatten der abweichende Forschungsstand und der haufig unzureichende Grad der Bearbeitung sowohl der Grenzlander als auch des Barbaricums bei der Bewertung grafie Schwierigkeiten bereitet.

Bei einer historisch-chronologischen Annaherungsweise hatten wir das Materiäi aus dem sarmatischen Barbaricum des ganzen Karpatenbeckens nach Perioden (unterteilt in frühe, mittlere und späte Periode) veröffentlichen können. Doch bei dieser Bearbeitungsmethode besteht die grafie Schwierigkeit in der Deutung der Phanomene. Denn der Grad der archaologischen Forschung und Veröffentlichung weicht in den einzelnen Regianen in so hohem Mafie voneinander ab, dass das Vorkommen der Funde auf unserer Fundkarte dadurch verzerrt worden ware. Daneben ware es ebenfalls ein Problem gewesen, dass das Fundmaterial je eines langlebigen Fundortes zerstückelt worden ware. So hatte es keine Möglichkeit gegeben, die Veränderungen des Systems der römisch-barbarischen Beziehungen an dem jeweiligen Fundort zu bewerten.